Am ersten Oktoberwochenende 2021 fand im schönen Koblenz das Hieb- und Stichfest statt, ausgerichtet von der Koblenzer Scuola die Scherma e.V. und weil ich auch mal wieder raus musste, dachte ich mir: „Da musst du hin!“ Also habe ich Rapiere und Fechtmaske ins Auto geschmissen und bin mit Kind und Kegel an Rhein und Mosel gefahren.

Vor Ort ergab sich dann die Gelegenheit mehr über das Fechten mit dem Rapier zu lernen und am ersten Dachverbandsturnier dieser Waffengattung teilzunehmen und noch dazu ein paar bekannte Gesichter zu sehen.

Am spannendsten war der Workshop über die „Verdadera Destreza“, wie sich die spanische Rapierschule nennt. Man stelle es sich vor: als würde man hoch aufgerichtet eine Mischung aus Tango und Bolero tanzen und sich dabei gegenseitig mit einem Schwert belauern. Das Resultat kann sich wahrlich sehen lassen und ist viel rückenschonender als dies die tief geduckt lauernden Italiener mit ihren explosiven Ausfallschritten lehren.

Kein Licht ohne Schatten: im Turnier habe ich mich eher unterirdisch geschlagen. Da wir hier zuhause aber mehr mit dem Langschwert fechten war das kein Wunder und die Konkurrenz war natürlich auch voller sehr guter Rapierfechter.

Dennoch war das Format des Turnieres äußerst interessant: gefochten wurde immer nur auf einen vollen Treffer, statt wie üblich fünf oder mehr. Volle Treffer waren Stiche und Hiebe zum Kopf, sowie Stiche zum Torso. Halbe Treffer waren alle Stiche, Schnitte und Hiebe zu den Extremitäten. Nach einem Austausch suchte man sich selbstständig den Nächsten mit dem man noch nicht gefochten hatte. Das gab niemandem die Gelegenheit, seinen Gegner in den ersten paar Aufeinandertreffen auszuloten, um dann das Gefecht langfristig zu planen. Auch war das Tempo enorm. Statt eine halbe Stunde herumzusitzen und auf den nächsten Aufruf zu warten, ging es immer sofort weiter. Sieger war Christian Lee-Bäcker von den „Pfälzer Schwertlöwen“ mit einer Überlebensquote von 25%. An dieser Stelle noch einmal Gratulation an den „Chris-Lee-Bär“!

Werde ich trotz meines schlechten Ergebnisses wieder zu einem Rapierturnier fahren? Aber natürlich!

Euer Carl.

Hieb und Stichfest in Koblenz

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