Am 05. und 06. März 2005 trafen sich 45 Teilnehmer aus 9 Bundesländern zu einem weiteren Bundeszentrallehrgang im Iaido in Cottbus. Wie im vergangenen Jahr fand dieser unter Leitung von Sensei Hans- Dieter Rauscher, 8. Dan Hanshi, Chairman der International Material Arts Federation – kurz IMAF – Europa sowie Sensei Detlef Matschenz, 5. Dan Renshi statt. Beide sind Meisterschüler des legendären Schwertgroßmeisters Katsuo Yamaguchi.

Bereits für die Begrüßung der Lehrer, Teilnehmer und Gäste ließen sich die Kampfsportler des PSV Cottbus `90 e.V., Abteilung Kampfkünste „Tokugawa“ Besonderes einfallen. Unter dem Shomen, einer Ehrengalerie, platzierten sie eindruckvolle Nachbildungen eines Samurais sowie des Tokugawa- Palastes in Osaka, Japan.

Auf diese Traditionen hinweisend eröffnete Hagen Clement, Leiter des Bereiches Kampfkünste, die zweitägige Veranstaltung und wünschte jedem Aktiven entsprechend seinem Leistungsstand viel Erfolg. Olaf Fischer, Leiter des Polizei- Schutzbereiches Cottbus/Spree- Neiße, verlas eine Grußadresse des Ministers des Innern und Stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Jörg Schönbohm. Darin sieht der Minister das Iaido als sehr speziellen, anspruchsvollen und nicht alltäglichen Sport, bei dem es letztlich vor allem wichtig ist, dass Jung und Alt gemeinsam mit Freude Sport treiben.

Zu Ehren aller Teilnehmer schossen Mitglieder der „Schützengilde“ des PSV Cottbus Salut zum Gedenken ihrer großen Vorbilder. Von diesem ohrenbetäubenden Spektakel waren nicht nur die Iaidoka sondern auch die zahlreich erschienenen Gäste sichtlich beeindruckt.

So ließen es sich u.a. nicht nehmen Jürgen Lüth, Sicherheitsbeauftragter – Sport – des Innenministers, Wolfgang Schmidt, Stellvertretender Vorsitzender des Stadtsportbundes und Dietmar Kulka, Amtierender Hauptwachenleiter des Polizei- Schutzbereiches Cottbus/Spree- Neiße der Eröffnung beizuwohnen. Auch Vertreter der Sponsoren: Brandenburger Landhäuser, des KSC- Anlagenbau, der Firma Flink sowie der Sparkasse Spree- Neiße erwiesen der Veranstaltung ihre Hochachtung.

In einem Interview beantwortete Hans- Dieter Rauscher Fragen, warum er erneut diesen Lehrgang beim PSV Cottbus, Abteilung Kampfkünste „Tokugawa“ als Lehrer durchführt und welche Entwicklungen er bei den Teilnehmern seit dem letzten Jahr erkennen kann. Dabei würdigte er die Leistungen der Kampfsportler des Vereins über die Grenzen der Stadt hinaus. Für 2005 erhielt der Bereich Kampfkünste „Tokugawa“ Cottbus den Status eines BUDO- Leistungszentrums im Iaido der DAKO/IMAF unter Leitung von Hagen Clement zuerkannt.

Da Iaido keine praktische Selbstverteidigung ist, erfolgt das Training mit dem Schwert in der Regel ohne Partner. Angriffe und Verteidigung erfolgen gegen einen imaginären Gegner. Der tatsächliche Gegner ist kein Anderer, sondern der Übende selbst. Detlef Matschenz sagt: „Das Schwert spiegelt die Seele des Menschen wider. Mangelnde Konzentration, Anspannung, Übermotivation genauso wie Ausgeglichenheit und Ruhe lassen sich in der Schwertführung erkennen. Umgekehrt führt das Schwerttraining zu mehr Konzentration, Ruhe und Ausdauer.“

Während das Iaido für Fortgeschrittene mit dem Katana, einem scharfen Schwert, trainiert wird, erleichtert der Gebrauch eines leichteren Bokken (hölzernes Schwert) den Einstieg in das Iaido für den Anfänger. Doch auch dabei handelt es sich um eine gefährliche Waffe, die verantwortungsbewussten Umgang erfordert. Schwerttechniken im Iaido bestehen im wesentlichen aus dem schnellen Ziehen des Schwertes, verschiedenen Verteidigungs- und Schnitttechniken, dem Abschlagen, um das Schwert vor Verunreinigungen zu säubern und dem Zurückführen des Schwertes in die Schwerthülle. All diese Techniken sind im Ablauf und in der Ausführung bis ins Detail festgelegt, so Detlef Matschenz.

Natürlich enthalten die Katas zu Anfang wenige und auch einfache Techniken, doch ist die Anforderung an den Lernenden in Hinsicht auf körperliche Koordination, Geschwindigkeit, Genauigkeit und Rhythmus der Ausführung, Spannung und Entspannung und nicht zuletzt hinsichtlich der Konzentration genauso groß wie im Fortschreiten hin zu schwierigen Techniken.

Den Abschluss dieses sehr praxisbezogenen Lehrgangs nutzten zahlreiche Iaidoka, um vor den Augen der strengen Prüfer ihre nächsthöhere Kyu- oder Dan- Graduierung abzulegen. Dabei musste auch das theoretische Wissen um die Traditionen der Samuraibewegung vor rund 400 Jahren unter Beweis gestellt werden.

Grußwort des Ministers des Innern und Stellvertretenden Ministerpräsidenten des
Landes Brandenburg, Jörg Schönbohm,
anläßlich des 2. Iaido- Bundeszentrallehrgangs in Cottbus
am 5. und 6. März 2005

Den Teilnehmern des 2. Iaido- Bundeszentrallehrgangs, der in diesem Jahr vom
Polizeisportverein Cottbus ´90 e.V. ausgerichtet wird, möchte ich ein herzliches
Willkommen in Brandenburg zurufen.

Ich freue mich, dass Sie den Weg in unser Bundesland gefunden haben und wünsche
Ihnen einen erfolgreichen Lehrgang.

Sicherlich wird es neben der sportlichen Betätigung in dieser sehr traditionsreichen und
fordernden Sportart auch ausreichend Möglichkeiten des geselligen Zusammenseins
geben.

Ich bin mir sicher, dass die Gastgeber des Polizeisportvereins Cottbus 90 e.V.
Hervorragende Arbeit leisten werden, um Ihnen erlebnisreiche und schöne Stunden in
Cottbus zu bereiten.

Es ist ein sehr spezieller, anspruchsvoller und nicht alltäglicher Sport, dem Sie sich
Verschrieben haben – aber letztlich ist es vor allem wichtig, dass Jung und Alt gemeinsam
mit Freude Sport treiben.

Ich wünsche Ihnen einen guten Verlauf und viel Erfolg bei diesem Lehrgang!

Schönbohm

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